Tandem-Projekt "Inclinations: Männerfreundschaften/Frauenfreundschaften" am College for Social Sciences and Humanities der UA Ruhr in Essen
Das Forschungsprojekt "Inclinations: Männerfreundschaften/Frauenfreundschaften" (Wintersemester 2024/25) geht von einem Konzept der „Neigung“ aus (Inclinations) und untersucht den Beziehungsreichtum im Kontext geschlechtlicher Identitäten im literarischen Raum. Den Anstoß für das Projekt gibt Rosa von Praunheims Film „Männerfreundschaften“ (2018), der von queeren Motiven und Beziehungen in der Goethezeit erzählt. Vielleicht unerwartet unterbricht der Film seine Reflexion über männlich-männliche Beziehungen, indem er die lebenslange Partnerschaft von Sibylle Mertens und Adele Schopenhauer reflektiert. Damit wirft der Film einige Fragen auf: Welche Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Grenzen und Verschiebungen treten in den Vordergrund, wenn wir männliche und weibliche Bindungen nebeneinander betrachten? Gibt es besondere soziale Räume, die es uns erlauben, soziale, erotische und sexuelle Grenzen aus einer geschlechtsspezifischen Perspektive zu ziehen? Wie lassen sich die komplexen Beziehungen zwischen Begehren, Eros, Macht und Repräsentation für Männerfreundschaften und Frauenfreundschaften theoretisieren?
Imke Meyer und Heidi Schlipphacke sind Professorinnen für Germanistik an der University of Illinois, Chicago. Imke Meyers Forschung nimmt unter anderem deutschsprachige Literatur und Film des 19. bis 21. Jahrhunderts in den Blick. Heidi Schlipphacke forscht zu deutschsprachiger, europäischer und amerikanischer Literatur vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart sowie zum Film. In dem Tandem-Projekt arbeiten sie mit Professorin Sigrid Nieberle von der TU Dortmund zusammen, die das Forschungsgebiet der neueren und neuesten Literatur mit Schwerpunkten Gender und Diversität vertritt.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Webseite des College for Social Sciences and Humanities.